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Bob Childs - ESA/AHA/PHCP Certified Hoof Specialist

Die natürliche Trimmung

Die natürliche Trimmung ist eine Methode, die den natürlichen Huf eines Wildpferdes als Modell nimmt. Die Wildpferde legen pro Tag 20-30km zurück auf hartem, steinigen Boden. Die Form ihrer Hufe fördert die Gesundheit und die eigentliche Funktion des Hufes und ist ein hervorragendes Vorbild für die Anwendung auf unsere eigenen Pferde.

Ich verwende das Wildpferd Modell, damit das Pferd einen gesunden Huf entwickeln kann, d.h. eine gute Anbindung des Hufbein an die Hufwand, dicke Sohlen und ein robuster Strahl. Aber die eine Methode ist nicht immer die Lösung für alle. Jedes Pferd ist einzigartig und ich erstelle jeweils einen individuellen Plan, um bestmögliche Resultate zu erzielen. Hierzu ist es oft notwending, eine angepasste Methode der natürlichen Huftrimmung anzuwenden, um individuelle Probleme zu korrigieren.

Meiner Meinung nach gibt die lebendige, feste Sohle den besten Anhaltspunkt der inneren Hufstruktur und anhand dieser kann ich die Trimmung entsprechend anpassen und eine optimale Balance erreichen. Es ist wichtig, die innere Struktur ablesen zu können, denn schliesslich handelt es sich beim Huf nicht um ein Stück Holz das man zuschneidet, sondern um ein komplexes, Blut pumpendes, Schock dämpfendes Gerät am Ende einer Knochensäule, für welches man sämtliche Aspekte in Betracht ziehen muss, um die richtige Balance zu erreichen. Die Beurteilung der Gesundheit des Hufes und das Lesen der Sohle ermöglichen es mir, eine optimale Trimmung unter Berücksichtigung der natürlichen und/oder pathologischen Gegebenheiten vorzunehmen.

Sie sind wahrscheinlich auf diese Seite gestossen, weil Sie auf der Suche nach einer gesünderen, natürlicheren Lösung für Ihr Pferd sind, oder schlagen sich mit Hufproblemen rum, die mit den herkömmlichen Hufschmied Techniken nicht behoben werden konnten.

Probleme mit den Hufen sind weit verbreitet und meistens das Resultat der Hufeisen, welche eigentlich zur Verbesserung hätten beisteuern sollen. Nachfolgend ein paar Bilder, welche die typischen Hufprobleme aufzeigen, die ich in meiner Arbeit vorfinde. Jedes Hufproblem wirkt sich direkt auf die innere Struktur aus (das Hufbein in rot angezeigt). Kommt Ihnen eine dieser Hufformen bekannt vor?

Das erste Bild zeigt eine gesunde Hufform, wobei das Hufbein parallel zum Boden ist, unterstützt von einer dicken, gewölbten Sohle. Dieser Huf würde wahrscheinlich bei der Fusslandung mit der Trachte zuerst aufkommen, mit einem breiten, soliden Strahl, welcher den Schock absorbiert und die Blutzirkulation anregt. Eine tiefe Trachte und ein optimal gelagerter Abrollpunkt ermöglichen einen geschmeidigen, ausgestreckten Gang. Das ist unser Ziel!

Das nächste Bild zeigt einen Fall von "Founder". Unter Founder versteht man die Abtrennung der Hufwand vom Hufbein. Dieses Problem finden wir in einem gewissen Grad bei den meisten Pferden und ist oft das Ergebnis von überschüssigem Zucker und Stärke, welches man im Heu, Gras und Futterzusätzen findet und wird durch falsche Huftrimmung verschlimmert. Sobald sich die geschwächte Lamina von der Hufwand abtrennt (oft als Folge einer Zehenlandung - ein Zeichen für Schmerzen im Hinterhuf), kann sie nicht wieder anwachsen. Die Hufwand wird gezwungenermassen vom Knochen wegwachsen und kreiiert einen langen Zeh (schliesslich wird der Hinterhuf mit nach vorne wachsen). Je mehr sich die Zehe verlängert, umso mehr senkt sich die Sohle und wird immer dünner, bis das Risiko besteht, dass die Hufbeinspitze durch die Sohle bricht. Diese Situation wird oft durch die wiederholte Ausdünnung der Sohle als Vorbereitung für Hufeisen verschlimmert. Founder ist eine ernste Sache und sollte den Besitzer zu tiefgreifenden Veränderungen betreffend Ernährung, Bewegung und Lebensbedingungen des Pferdes führen, kombiniert mit einer angepassten Huftrimmung.

Das dritte Bild könnte ein Hufrehe Fall sein, bei dem man die Zehe massiv gekürzt hat, um der verlängerten Hufe entgegen zu wirken. Oder ein Klumpfuss (ein Huf kompensiert einen physiologischen Missstand an einer anderen Stelle im Körper, durch drastisch steileres Wachstum als das der anderen Hufe). Oder ein vernachlässigter Huf, bei dem man dem Hinterhuf erlaubt hat zu lange zu wachsen, was das Pferd zwingt sein Gewicht auf die Zehen zu verlagern und das wiederum führt zu einer Ausdünnung der Sohle. In diesem Fall ist die Hufwand gut mit dem Hufbein verbunden, aber die Sohle ist gefährlich dünn im Zehenteil. Die Hufwand/Fessel Achse ist inkorrekt und führt zu übermässigem Druck auf die Gelenke. Auf den Zehenspitzen laufen vermindert die Funktion des Strahls und hat zur Folge, dass die Sehnen einen unnatürlichen Stress auf das Strahlbein ausüben, was zu einer permanenten Veränderung im Knochen führen kann.

Das letzte Bild zeigt einen langen Zeh und tiefen Hinterhuf. Diese Form kann zu einer übermässigen Belastung der Sehnen, Schmerzen im Hinterhuf, Rissen, verbogenen Sehnen, verkürztem Hinterhuf, Strahlbein Syndrom oder untergeschobenen Trachten führen. Es ist oft das Resultat von inkorrekten Hufeisen und führt dazu, dass sich die Hufkapsel nach vorne zieht und das Hufbein sich in einen negativen Winkel stellt.

Für sämtliche hier aufgeführten pathologischen Bedingungen habe ich nie eine Methode mit Hufeisen gesehen, welche den Zustand gleich schnell und mit demselben Erfolg verbessert hat wie ein kompetentes Barhuf Programm.

Die Barhuf Methode